Die ersten warmen Tage liegen hinter uns und mit dem Sommer steigt das Risiko für einen Sonnenbrand. Denn unsere Haut ist noch unvorbereitet. WIRaktiv hat mit dem Dermatologen Dr. Johannes Neuhofer gesprochen, worauf es jetzt besonders ankommt.
„Die Haut vergisst keinen Strahl“, warnt Dr. Neuhofer eindringlich. UV-Strahlung und Sonnenbrände hinterlassen dauerhafte Schäden, die später zu Hautkrebs führen können. „Der Grundstein dafür wird bis zum 18. Lebensjahr gelegt. Fünf Sonnenbrände in der Kindheit verdoppeln das Risiko für Hautkrebs“, erklärt er. Deshalb appelliert er auch an Großeltern: „Sonnenschutz sollte vom Kleinkindalter dazugehören – wie Zähneputzen.“
Zwischen 11 und 15 Uhr sollte direkte Sonne gemieden und Aktivitäten im Freien besser an den Rand des Tages verlegt werden. „Hut, Hemd und Hose“, ist eine einfache Regel für den Sonnenschutz für Kinder wie Erwachsene. Dazu muss die Haut ordentlich eingecremt werden, besonders an empfindlichen Stellen wie Nase, Schultern oder Lippen. Nach dem Baden, Schwitzen oder Sandspielen ist Nachcremen Pflicht. Und: Auch bei bewölktem Himmel wirkt UV-Strahlung.
Kommt es dennoch zu einem Sonnenbrand, hilft vor allem Kühlen – und Geduld. Die Haut braucht Zeit zum Regenerieren. „In dieser Phase von 10 bis 14 Tagen, in der sich die Haut löst, sollte man Sonneneinstrahlung unbedingt meiden“, rät der Hautarzt. After-Sun-Produkte können zwar kühlen, bieten aber keinen UV-Schutz.
Regelmäßige Kontrollen
Um Hautveränderungen frühzeitig zu erkennen, empfiehlt er jährliche Kontrollen beim Hautarzt. „Melanome sind in frühen Phasen oft unscheinbar, eine rechtzeitige Diagnose für eine Heilung aber sehr wichtig.“ Besonders aufmerksam sollten Menschen mit heller Haut, familiärer Vorbelastung oder häufigen Sonnenbränden sein. Auch bei Kindern ab dem Schulalter rät er zur Kontrolle der Muttermale.
OMR Dr. Johannes Neuhofer,
Facharzt für Dermatologie
Bildquelle: PeopleImages.com – Yuri A/Shutterstock.com