Hinaus in die Natur? Natürlich!

Natur

Der Geruch von Frühlingsblumen. Das Zwitschern der Vögel. Die Wärme der Sonnenstrahlen. Die Farbenpracht der Blumenwiesen. Der Geschmack von Bärlauch. Die Reize des Frühlings verstärken die Wahrnehmung unserer fünf Sinnesorgane. Durch die natürliche Reizüberflutung in der Natur steigert sich unterbewusst der Gemütszustand – ob man möchte oder nicht.

Im Gegensatz zu einigen Tieren müssen wir Menschen zwar keinen Winterschlaf abhalten, die Kälte und das trübe Wetter halten uns aber davon ab, in den Wintermonaten ähnlich aktiv zu sein wie etwa im Frühling oder Sommer. Der Bewegungsdrang und die Unternehmungslust halten sich in Grenzen – ganz anders in den Frühlingsmonaten. Die Tage werden länger, das Wetter schöner und das Bedürfnis, mehr Zeit an der frischen Luft zu verbringen, größer. Stellt sich nur noch die Frage, in welcher Art und Weise. Während sich die einen bei ausgiebigen Radfahrten abstrampeln, zieht es die anderen – bepackt mit Rindenmulch und Humus – in den Garten, um das Hochbeet für ein hoffentlich ertragreiches Jahr vorzubereiten. Wiederum andere nutzen sonnige Frühlingstage dazu, um es sich mit der Zeitung und dem Kaffee auf der Terrasse gemütlich zu machen. Die Möglichkeiten, den Frühling auszukosten, scheinen endlos.

 

Bewegung für Körper, Geist und Seele

Nach einem langen und kalten Winterloch bringt der Frühling genau das, wonach man sich lange gesehnt hat – neue Energie wird frei. Nun gilt es, diese Energie optimal zu nutzen, um Seele, Geist und Körper Gutes zu tun – denn schließlich sollte man sich allen drei Bereichen in ausgewogener Art und Weise widmen, um die Gesundheit ganzheitlich zu fördern. An sonnigen Frühlingstagen schafft sportliche Betätigung genau das – auf die beliebtesten Möglichkeiten möchten wir näher eingehen.

Zurück aus dem „Winterschlaf“ sollte zunächst die Leistungsfähigkeit geprüft werden. Die körperliche Fitness nimmt während den Wintermonaten häufig ab. Um den Körper nicht übermäßig zu beanspruchen und den Stoffwechsel wieder in Gang zu bekommen, tut man gut daran, die ersten sonnigen Frühlingstage für ausgiebige Spaziergänge zu nutzen. Nach und nach kann die Belastbarkeit des Körpers gesteigert werden. Aber Vorsicht! Auch beim Spaziergang soll darauf geachtet werden, nicht zu schnell zu starten.

Eine andere Möglichkeit, sich im Freien zu bewegen bietet der Radsport, der seit einigen Jahren eine neuerliche Blütezeit erlebt. Ob mit E-Bike, Rennrad oder Trekkingbike – Radwege quer durch das ganze Land werden von eifrigen Radfahrern genutzt. Die positiven Auswirkungen auf den Körper sind vielseitig. Durch die gleichmäßige Beanspruchung der Muskulatur werden sowohl der Bewegungsapparat als auch die Kondition trainiert. Unser Bundesland bietet eine Vielzahl an beschilderten Radwegen – ganz gleich, in welcher Region Sie zu Hause sind beziehungsweise Ihre Route starten wollen.

 

Das Paradies Garten

Doch nicht nur Bewegung in Form von sportlichen Aktivitäten fördert die körperliche Verfassung, ebenso die Rekultivierung des Gartens ist eine gute Möglichkeit, Zeit in der Natur zu verbringen. Ob das Einsetzen von Sträuchern und Blumen, das Pflegen des Rasens oder das Errichten eines Hochbeets – ein gutes Gefühl der Selbstwirksamkeit und Tatkraft stellt sich bei all diesen Tätigkeiten ein. Neben der Freude des Schaffens sind zudem weitere Erfolgsmomente vorprogrammiert. Nimmt man sich die Zeit, Tag für Tag den Pflanzen und Blumen beim Wachsen und Gedeihen zuzusehen, sieht man, welch Wunder sich dahinter verbergen.

„Was man säht, wird man ernten.“ In der Gartenarbeit entfaltet dieser Bibelvers seine ganze Bedeutung. Die Ausschüttung an Endorphinen beim Anblick der farblich auffallenden Frühblühern, das Geschmackserlebnis beim Verzerr der eigens angesetzten Kräuter- und Gemüsesorten und die Begeisterung über den giftgrünen Rasen, der fast jenem der Golfclubs ähnelt – die Aktivität im Garten zahlt sich mit Sicherheit mehrmals aus.

 

Pure Ladung Vitamin D

Auch der Vitaminhaushalt gleicht sich dank der naturbedingten Veränderungen wieder aus. Neben dem Verzehr von saisonalen Gemüse- und Obstsorten, die für eine Steigerung des Vitamin C Spiegels verantwortlich sind, kommt vor allem den Sonnenstrahlen im Frühling eine besondere Bedeutung zu. Im Gegensatz zu anderen Vitaminen kann Vitamin D vom menschlichen Körper selbst produziert werden – aber nur unter Einwirkung von Sonnenlicht. 15 bis 30 Minuten pro Tag reichen meist schon um die Produktion von Vitamin D anzukurbeln. Da unsere Haut die Sonnenstrahlen aufnimmt, gilt das Motto „Je freier, desto besser“ – also je mehr Haut unbedeckt ist, desto mehr wird angeregt. Auch der Hauttyp ist dabei entscheidend. Je empfindlicher eine Haut auf Sonnenlicht reagiert, desto schneller wird Vitamin D gebildet. Im Umkehrschluss: Menschen mit einem dunklen und unempfindlichen Hauttyp benötigen mehr Sonnenlicht. Da Sonnencreme die Bildung von Vitamin D hemmt, sollte das Sonnenbad am besten ohne einem solchen Schutz genossen werden. Aber aufpassen! Sonnenbäder in den heißen Mittagsschutz bergen die Gefahr von Sonnenbränden.

 

Unsere Tipps:

Ausflugstipp: Das Land Oberösterreich bietet eine gute Übersicht zu vierzehn Radrouten in Form einer Broschüre an, inklusive Fakten, Beschreibung, Höhenprofil und vielen Bildern. Unter www.ausflugstipps.at kann diese kostenlos angefordert werden.

Gesundheitstipp: Mit Abstand, aber nicht allein! Mehr als ein Jahr hat uns die Corona-Pandemie mittlerweile im Griff. Trotz einiger Silberstreifen am Horizont – wie Impfungen und vermehrte Testungen – werden wir alle weiterhin einen langen Atem brauchen. Soziale Kontakte müssen durch die notwendigen Maßnahmen eingeschränkt werden, vieles, was Abwechslung in den Alltag bringt, ist derzeit noch nicht möglich, wie z.B. Besuche im Kaffeehaus oder am Stammtisch, Vereinstreffen oder Kulturveranstaltungen. Aber auch, wenn wir derzeit alle Abstand halten müssen, heißt das nicht, dass man ganz allein durch diese schwierige Zeit kommen muss. Der Frühling hilft dabei: ein flotter Spaziergang mit einem Bekannten, die ersten Sonnenstunden genießen beim Kaffee im Garten mit einer Freundin, ein Gespräch mit den Nachbarn über den Gartenzaun, regelmäßige Bewegung im Freien – vieles ist jetzt wieder leichter machbar und hilft Körper und Seele beim Auftanken. Nutzen Sie diese Möglichkeiten!

Christine Haberlander, Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheitsreferentin

 

Bildquelle: Titelbild (pikselstock/Shutterstock.com)

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