Lenzrosen – die großen Stars des Vorfrühlings

Sind es zur Weihnachtszeit die Schneerosen, die so begeistern, so sind es nun die Lenzrosen, wie die farbigen orientalischen Winterblüher genannt werden. Gerade in den letzten Jahren sind hier unzählige neue Züchtungen auf den Markt gekommen, die in einem milden Winter, wie er es auch heuer größtenteils war, schon ab Jänner blühen.

Die Helleborus x hybridus gehören zu den sogenannten „orientalischen“ Schneerosen. Sie sind mit den heimischen Schneerosen (Helleborus niger) verwandt, aber nicht ganz so frostfest. Bei mir im Garten stehen sie allerdings seit Jahren und werden von Jahr zu Jahr eindrucksvoller. Wichtig bei den Lenzrosen ist, dass der Boden gut durchlässig ist – die schönsten wachsen auf einem Trockenbeet mit 40 cm grobem Kalkschotter, eine jährliche Gabe an Kompost ist alles. Kranke Blätter werden im Frühjahr entfernt, dann kommen die vielen neuen Blüten besonders gut zur Geltung. Interessant ist die bereitwillige Aussaat dieser Pflanzen, so kreuzen sich die Sorten und nach drei bis vier Jahren beginnen an allen möglichen Stellen des Gartens neue zu blühen. Auch für den Profizüchter heißt es auf diesen Zeitpunkt warten. Von den Kreuzungen werden die Samen nämlich im Sommer ausgesät, dann mehrmals pikiert und in drei Jahren kann erstmals die Blüte begutachtet werden. Manche Pflanzen sind dann nur durch Teilung weiter zu vermehren, andere aber so samenfest, dass auch eine Aussaat durch Saatgut erfolgen kann. 

Wohin die Züchtungen gehen? Ein britischer Gärtner, der sich intensiv mit den Schneerosen befasst, vermutet, „dass die gelben Blüten mit einem kräftigen farblichen Kontrast im Zentrum gefragt sein werden. Gefüllte Blüten, bei denen aber dennoch noch Staubgefäße für die Bienen vorhanden sind, gehören jedenfalls zu den Favoriten bei den Liebhabern.“ Was macht die Faszination aus, wollte ich von Kunden in einer Gärtnerei wissen? „Herrliche Blüten zu einer Zeit, wo im Garten sonst wenig bis gar nichts los ist“. „Dem ist nichts hinzuzufügen“, dachte ich und schon waren einige Exemplare in meinem Einkaufswagerl.

 

FRAGEN RUND UM DIE SCHNEEROSE

Ich habe gelesen, dass man alle Blätter der Schneerosen im Frühjahr entfernen soll. Warum?
Hauptgrund ist die Sichtbarkeit der Blüten zu verbessern, aber gleichzeitig auch die Gefahr der Ausbreitung möglicher Blattkrankheiten, die mit braunen Flecken zu erkennen sind, zu verringern.

Wie lange können Helleborus an einer Stelle wachsen? Mir sind zwei Stöcke kaputt gegangen, darf ich hier sofort nachpflanzen?
Schneerosen sind extrem langlebig. Die Exemplare können 30 Jahre und älter werden, wenn der Boden passt. Wenn Pflanzen kaputt gehen, dürfte mit dem Boden etwas nicht passen – Staunässe z.B. ist tödlich. Daher Erde austauschen, viel Sand und Kies einarbeiten und immer mit Laub mulchen.

Bei mir im Garten gehen nun viele Sämlinge von Schneerosen auf. Soll ich sie umpflanzen oder kann ich sie einfach stehen lassen?
Gerade das „wilde“ Wachstum macht Schneerosen im Garten so interessant. Die Pflanzen suchen sich dann den Platz, den sie haben wollen. Bei mir wachsen sie zum Beispiel im Schotterstreifen neben der asphaltierten Hauszufahrt.

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