Bienen träumen von Rosen

Eigentlich ist der Juni der Rosenmonat, doch alles ist dieses Jahr früher dran. Schon Ende Mai öffneten sich vielerorts die Blüten der beliebtesten Gartenpflanze. Und es ist ein neuer Trend zu erkennen: ungefüllte Blüten – als Landeplatz für Bienen.

In den duftenden, gefüllten Blüten der Rosen finden die Bienen kaum Nahrung, denn die Staubgefäße sind bei diesen Züchtungen zu Blütenblättern umgebildet worden. Die neu erwachte Liebe zu den Bienen macht nun offene, ungefüllte Blüten so beliebt, man findet sie nun in Gärten, auf Terrassen oder in Parks.

Die bienenfreundlichsten Rosen
Als Strauchrose gehört die Rosa gallica „Versicolor“ zu den beliebtesten. Ihre dunkelrosa, weiß gestreiften und extrem gut duftenden Blüten schmücken einige Wochen lang den Strauch, der gut 1,20 Meter hoch wird. Der Rosenzüchter Tantau hat schon vor einigen Jahren den Trend erkannt und eine ganze Serie von sogenannten Bienenweiden-Rosen auf den Markt gebracht. Hier finden die Insekten zwar keinen Nektar, dafür aber viele Pollen. Ebenfalls eine besonders attraktive Rose ist „Souvenir du Docteur Jamain“. Sie hat samtig karmesin- bis purpurrote, leicht gefüllte Blüten, die besonders stark duften. Eine „junge“ Rose ist „Feuerwerk“. Ihre halbgefüllten Blüten sind orangerot und im Verblühen karminrot, der Duft ist leicht fruchtig. Eine absolute Besonderheit ist die Rosa chinensis „Mutabilis“. Die Blüten sind dunkelgelb wechseln aber zu orange und rosarot. Mit den ebenfalls einfachen Blüten ist diese Rose ein Magnet für Bienen.

Bei den Bodendecker-Rosen gilt „Red Meidiland“ als extrem robuste und pflegeleichte Sorte. Mit ihren dunkelroten Blüten, die in der Mitte weiß sind und besonders viele Staubgefäße zeigen, ist sie für alle Insekten eine willkommene Nektar-Tankstelle. Auch bei den Kletterrosen gibt es bienenfreundliche Sorten. Neben den stark wachsenden Ramblerrosen, wie zum Beispiel „Paul’s Himalayan Musk“ (rosarot, stark duftend) gehört die historische Kletterrose „Phyllis Bide“ zu den attraktivsten. Ihre creme-lachsrosa Blüten sind halbgefüllt und haben einen entzückenden gerüschten Rand.

Tipps zum Pflanzen und Pflegen:

  1. Ein sonniger Platz ist der ideale Standort. Stehende Luft verursacht aber Krankheiten, wie Mehltau oder Sternrußtau. Rosen, die im Topf verkauft werden, können auch jetzt – voll blühend – gepflanzt werden: Wurzelballen aber nicht aufreißen und Veredelungsstelle gut eine Handbreit unter die Erde.
  2. Lehmigen Boden mögen Rosen. Niemals sollte die Erde Torf enthalten. Boden tiefgründig lockern und mit Kompost und etwas Sand vermischen. Langzeit-Biodünger einarbeiten.
  3. Niemals Rosen setzen, wo Rosen standen, denn Rosen sind selbst unverträglich. Mind. fünf, besser sieben Jahre sollten Pause sein oder man tauscht die Erde großzügig aus.
  4. Keine Panik bei Schädlingen und Krankheiten, denn wer vorbeugt, hat weniger Probleme. Mehrmals mit Schachtelhalmextrakt (kombiniert mit effektiven Mikroorganismen und bei Mehltaugefahr 1 TL Backpulver) übersprühen. Schädlinge mit Schmierseifenwasser bekämpfen.

Viele „Bienen-Rosen“ sind einmal blühend, daher nicht schneiden, weil der zweite Schmuck sind im Herbst die Hagebutten. Mehrmals blühende Rosen auf ein vollständiges Blatt, das ist eines mit fünf Teilblättern, schneiden. Darauf achten, dass der künftige Trieb dann nach außen wächst.

 

Biogarten-Tipps von Karl Ploberger

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