Dankbarkeit – das wahre Geschenk zur Weihnachtszeit

Dankbarkeit

In der Weihnachtszeit, wenn die Tage kürzer werden und das Jahr sich langsam dem Ende neigt, entsteht eine besondere Stimmung. Die Straßen sind festlich beleuchtet, viele Häuser und Wohnungen weihnachtlich dekoriert, der Duft von Tannengrün und frisch gebackenen Weihnachtskeksen liegt in der Luft, und doch ist es oft nicht der Lichterglanz, der uns am meisten bewegt. Es ist das stille Innehalten, das uns daran erinnert, was zu Weihnachten wirklich zählt: Dankbarkeit, Zufriedenheit und das Miteinander.

Weihnachten ist seit jeher eine Zeit des Schenkens – und doch sind die wertvollsten Geschenke meist nicht in Papier gehüllt. In Österreich haben wir das große Glück, in einem Land zu leben, in dem Frieden herrscht, in dem wir gut versorgt sind. Oft erscheint das selbstverständlich und wir vergessen, wie wertvoll das ist. 

Viele Seniorinnen und Senioren haben im Laufe ihres Lebens Höhen und Tiefen erlebt und vielleicht auch im vergangenen Jahr so manche Herausforderung gemeistert. Sie wissen daher, dass das Leben nicht immer leicht und nicht alles selbstverständlich ist – Gesundheit, Familie, Freundschaften. Gerade deshalb wächst mit den Jahren das Verständnis dafür, wie wichtig es ist, gute und schöne Momente bewusst wahrzunehmen und dankbar zu sein. Dankbarkeit verwandelt das Gewohnte in Kostbarkeit – sie schenkt Gelassenheit, Frieden und Zufriedenheit.

„Dankbarkeit ist nicht nur die größte aller Tugenden, sondern die Mutter aller anderen.“

Dankbarkeit hängt eng mit Zufriedenheit zusammen. Zufriedenheit ist kein Zustand, den man einfach erreicht und dann behält, sondern eine Haltung. Die Nachrichten sind oft voll von negativen Meldungen, oft hat man das Gefühl, als würde ständig betont, was fehlt, statt zu sehen, was wir haben. In einer Gesellschaft, die oft nach „mehr“ strebt – mehr Besitz, mehr Konsum, mehr Leistung, mehr Tempo – tut es gut, einmal stehen zu bleiben und zu sagen: „So wie es ist, ist es gut.“ Diese Haltung beutet nicht Stillstand oder auf Wünsche zu verzichten, sondern das Bewusstsein, das Gute zuerkennen, das bereits da ist, sie erlaubt das Hier und Jetzt zu schätzen. Manchmal liegt das Glück nicht im Erreichen eines neuen Ziels, sondern im stillen Genießen des Augenblicks.

Zusammenhalt und Gemeinschaft

Weihnachten ist auch ein Fest der Gemeinschaft und gerade in dieser Zeit spüren viele wie wichtig Gemeinschaft und Zusammenhalt sind. Viele Menschen leben heute allein oder haben liebe Menschen verloren, die einst Teil ihrer Feiern waren. Doch das Gefühl von Verbundenheit kann auch jenseits der Familie entstehen: in der Nachbarschaft, im Gespräch mit lieben Menschen, in einem Verein wie dem Seniorenbund. 

Zusammenhalt und Gemeinschaft beginnen dort, wo Menschen einander sehen – mit offenen Augen und offenem Herzen. Ein offenes Ohr, ein Lächeln, die Bereitschaft, einander zuzuhören – das alles sind Gesten, die verbinden. Gerade ältere Menschen tragen hier eine besondere Rolle: Sie haben Lebenserfahrung, sie wissen, dass echte Stärke oft in Besonnenheit und Mitgefühl liegt. Wer dankbar durchs Leben geht, schenkt auch anderen Zuversicht.

Die Weihnachtszeit lädt uns ein, nicht nur Geschenke zu tauschen, sondern auch Gedanken. Vielleicht sagen wir heuer jemandem, wie viel er uns bedeutet. Vielleicht verzeihen wir alten Groll oder nehmen uns Zeit für jemanden, der sich übersehen fühlt. Solche Gesten kosten nichts – und doch sind sie unbezahlbar.

Dankbarkeit und Zufriedenheit öffnen das Herz, schaffen Frieden im Inneren und lassen uns das Weihnachtsfest in seinem eigentlichen Sinn erfahren – still, ehrlich und menschlich. Denn der wahre Geist von Weihnachten liegt nicht im Materiellen, sondern in der Freude am Zusammensein, im Frieden und in der Dankbarkeit.


„Eigentlich haben wir alle einen Lotto-6er mit Zusatzzahl gewonnen: Wir dürfen in Frieden und Freiheit leben – ein Blick in die Welt, ja sogar in unsere Nachbarschaft zeigt, dass dies keineswegs selbstverständlich ist.“ Landesobmann LH a.D.  Dr. Josef Pühringer


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